Archiv 2023

Rennbahn Wambel: Spannende Rennen, tolles Rahmenprogramm und spätsommerliches Wetter

Das Wetter meinte es mehr als gut mit den 4.000 Besuchern auf der Rennbahn Wambel am Sonntag, 17. September. Beim WETTSTAR.de 139. Deutsches St. Leger gab es neben zehn spannenden Rennen, einige lukrative Wettchancen und ein breites Rahmenprogramm - besonders für Familien. Über allem schwebte aber die Frage, wer folgt im Klassiker auf Vorjahressieger Tünnes?

Vor allem Kinder konnten bei wunderbarem spätsommerlichen Wetter die Rennbahn in Wambel für sich entdecken: Vor dem Ponyreiten, das in Kooperation mit der Abteilung Hobby Horsing des TSC Eintracht angeboten wurde, bildete sich schnell eine Schlange, die es mit denen vor den Wettannahme-Fenstern durchaus aufnehmen konnte. Dort konnten sich die Kleinen auf dem Rücken der Pferde ausprobieren und hatten sichtlich Freude dabei einmal Pferdeluft zu schnuppern.

Die eleganten Vollblüter im Führring ganz aus der Nähe zu beobachten, war für viele kleinen Besucher ein weiterer Höhepunkt. Richtig packend wurde es dann, auf Papas Schultern die Rennen zu verfolgen und das Lieblingspferd auf der Zielgeraden anzufeuern. Die galoppierenden Hochleistungssportler lieferten sich packende Einläufe und wurden von den Zuschauern auf dem Rasen vor den Tribünen lautstark unterstützt. Familien auf Picknickdecken, Frauen mit schicken Hüten, Hunde, die gestreichelt werden wollten, fachsimpelnde Wettfreunde und sich ihnen anschließende Neulinge – es herrschte eine entspannte Atmosphäre mit Volksfest-Flair.

Ein Eis von der Kuhbar, eine Leckerei von Dortmunds längster Kuchentheke in Kooperation mit Café Strickmann, Süßigkeiten und Crêpes, eine Wurst oder Pommes von Stolzenhoff oder ein bisschen Spielen auf der Hüpfburg und im Mitmach-Zirkus sorgten bei den kleinen Reitsport-Fans für das ideale Gesamtpaket. Die Erwachsenen ließen sich unterdessen an einem Stand erklären, wie das mit dem Wetten genau abläuft, platzierten – mal ehrgeizig oder mal nur zum Spaß – ihre Einsätze. Eine gute Gelegenheit dazu gab das vierte Rennen, denn im Andreas Tiedtke-Erinnerungrennen wurde in der Viererwette eine Garantieauszahlung von 10.000 Euro ausgespielt. Viele Besucher genossen aber auch ganz einfach die goldene Septembersonne am Bierwagen oder an der Weinbar, trafen alte Bekannte wieder, erfuhren bei der kostenlosen Führung mehr über die historische Anlage und ließen sich von Marc Pawlowski unterhalten, der mit seiner dezenten Live-Musik dem Ganzen einen entspannten Rahmen gab.

„Das Angebot passte zur Nachfrage. Ich glaube, dass viele Besucher positiv von dem Tag berichten werden und sich die Dortmunder Rennbahn gut präsentiert hat. Ich bin glücklich, dass die paar kleinen Ideen funktioniert haben und uns das Wetter richtig unterstützt hat.“ freute sich Oliver Sauer, Geschäftsführer des Dortmunder Rennvereins.

Im Mittelpunkt stand das mit Spannung herbeigesehnte und mit 70.000 Euro dotierte Hauptereignis, das WETTSTAR 139. Deutsche St. Leger. In diesem Gruppe III-Rennen über weite 2.800 Meter, das zu den fünf klassischen Zuchtrennen in Deutschland gehört, war nicht nur Stehvermögen gefragt, es wurde auch der Nachfolger von Vorjahressieger Tünnes gesucht. Und es waren große Fußstapfen in die es zu treten galt, denn bei Tünnes handelt es sich um einen mehrfachen Gruppesieger und den kleinen Bruder von Torquator Tasso, einem Pferd, das 2021 den Prix de l’Arc de Triomphe gewann, eines der wichtigsten Pferderennen der Welt. Am Ende war es der von Marcel Weiß trainierte Lordano, der auf der Marathon-Distanz zu Gruppe-Lorbeeren kam, der Champions League des Galopprennsports.

Der vierjährige Wallach, der aus der Zucht und dem Besitz des Gestüt Ittlingen stammt, sorgte damit für einen Heimsieg für Manfred Ostermann, seines Zeichens Präsident des Dortmunder Rennvereins. Im Sattel saß René Piechulek, der besagten Torquator Tasso in Paris zum Sieg geritten hatte. Lordano machte es zudem besser als ein weiterer berühmter Steher, denn er konnte das St. Leger gewinnen, ein Erfolg, der seinem großen Bruder Loft leider verwehrt blieb. 2021 belegte Loft im Klassiker Platz zwei und galt in 2022 lange als Favorit für den Melbourne Cup in Australien, einem mit fast 8 Millionen Australischen Dollar trainierten Rennen. Eine Verletzung verhinderte kurzfristig Lofts Start im „Race that stops a nation“. Ob Lordano nun im kommenden Jahr versuchen wird, in Down Under nach den Sternen zu greifen?

17.09.2023